Zehn Jahre hat es gedauert, bis ich endlich einmal den weiten, weiten Weg von Langenhorn nach Joldelund in die Scheune des Joldelunder Bio-Bäckers Gerd Juke Joint geschafft habe. Zehn Jahre gibt es nun aber auch das inzwischen weltweit bekannte Guitar Heroes Festival. Gerd schafft es immer wieder, die Besten der Besten des Blues-Rock in die “Pampa” nach Nordfriesland zu bringen.
Und das wissen auch die Besucher, die sich auch aus Nah und Fern auf den Weg machen, um die musikalischen Größen begeistert zu bewundern.
Los ging es am Freitag, laut Augenzeugenberichten, ein wirklich, heißer Blues und Rockabend mit den beiden Bands Jane Lee Hooker (USA) und The Double Vision (D). Die Bude war voll und die Fans sollen total abgegangen werden.
Wie gesagt, ich wagte mich gestern endlich mal dort hin und bewunderte zunächst die ausgebaute Scheune. Gerd´s Lieblingshobby, uralte Flipper findet man spielbereit gleich im Eingangsbereich. Schon mal geil. Dann die Treppe hoch in den Veranstaltungsraum. Sieht frisch renoviert aus und riecht angenehm nach neuem Holz. Eine schöne lange Bar, eine zwar kleine, aber ausreichende Bühne und viele, viele Sitzgelegenheiten. Was augenscheinlich auch passt, liegt das Durchschnittsalter zumindestens bei den Männern wohl bei 50+. Bei den Frauen scheinbar jünger, also für mich wieder nichts dabei. Wer will schon einen alten Opa. 🙂
Aber es geht ja auch um Musik und gestern abend angefangen hat die Band Chantel McGregor (UK), danach dann Josh Smith aus den USA.
Ich, neu dort in der Scheune, erwartete natürlich sofort bluesigen Rock, allerdings kam Chantel erst einmal alleine auf die Bühne, nahm sich ihre Gitarre und sang zunächst schöne, aber recht ruhige Lieder. Nicht nur ich dachte, aha, nun auch Liedermacher bei Gerd. Aber das täuschte. Nachdem ihre zwei Kollegen an Bass und Schlagzeug Chantel musikalisch ergänzten, ging es erst richtig los. Und die liebe Chantel, die kann Gitarre spielen, sie wird eins damit und begeisterte so auch bald und endgültig die Besucher. Nicht zu verschweigen, die hervoragenden Musiker am Bass und den Drums.
Nach einer kurzen Pause und vorherigen, mehreren Zugaben erklammen dann Josh Smith aus den USA die Bühne. Laut der Ansage vom Chef Gerd einer, wenn nicht der beste Blues-Rock-Gitarrist der Welt. Mehrmals wurde versucht, diese Band zu buchen, in diesem Jahr hat es endlich geklappt.
Und die Band, allen voran Josh Smith hatte das Volk sofort im Griff. Endlose Solis, die aber, im Gegensatz zu vielen anderen Bands und Musikern, absolut nicht langweilig wurden. Gerd hatte recht, der Mann und der Rest der Band, der, die, haben den Blues.
Ein echt Super-Abend in Joldelund.
Fotos: Mario De Mattia
46 Bilder