Viele haben sehnsüchtig auf den 26. Juni 2001 gewartet, viele der 1600 Besucher waren dann zum Schluß auch irgendwie enttäuscht. Der VfB Stuttgart, derzeit im Norden im Trainingslager, war eingeladen, in Bredstedt gegen eine nordfriesische Auswahl zu spielen. Aber fangen wir von vorne an. Pünktlich um 19 Uhr begann das Spiel auf dem Bredstedter Sportplatz. Zunächst beschnupperten sich beide Mannschaften, keine hatte mehr oder weniger gute Chancen. Im Gegenteil, mir schienen die Nordfriesen viel mehr Spielgeist zu zeigen. Hervoragend in der ersten Halbzeit der NF Torwart, der so manchen gefährlichen Ball halten konnte. Dann, aber muß man schon fast sagen, fiel leider das erste Tor für die Stuttgarter. Die Nordfriesen versuchten weiterhin ihr Bestes, doch die Stuttgarter sind nun mal “ein kleines bißchen” besser und schossen bis zum Ende der ersten Halbzeit noch drei Tore. Nach dem Wechsel, u.a. wechselten auch auf beiden Seiten viele Spieler, war die Luft im NF-Team dann aber doch raus.
Wobei man sagen muß, das bei den Stuttgarter scheinbar nie so richtig Luft drinne war. Konnte also auch nichts entweichen bei denen. Die NFler schlugen sich weiterhin wacker, kamen aber kaum noch in die gegenerische Hälfte. Dafür aber die Stuttgarter, die dann noch drei Tore schossen. Kurz vorm Schluß bekamen die Nordfriesen dann aber noch einen Elfer “wie durch ein Wunder” zugesprochen und so wurde der Ehrentreffer ermöglicht. Endstand also 1:7 für die Stuttgarter. Es war ein Freundschaftsspiel, das war klar, aber wenn man bedenkt, das in Geld umgerechnet, eine einige zig Millionen Mark werte Stuttgarter Mannschaft gegen eine NF-Mannschaft, die wohl nur ein paar Zehntausend Mark wert ist (entschuldigt den Vergleich), so mau spielt, ist sie ihr Eintrittsgeld irgendwie nicht wert. Bißchen mehr hätte schon gekämpft werden können. Die Nordfriesen hätten schon gerne mitgemacht. NF hat sich gut gehalten, trotz erwarteter Niederlage, weiter so. Die Kinder haben ihre Autogramme, sind ja ganz nett gewesen, die Stuttgarter. Lächerlich wirkten auch hier wieder die Sicherheitskräfte im dunklen Anzug, Glatze, Sonnenbrille und ganz wichtigem Blick.
Aber seit Big Brother wissen wir ja, das diese Leute inzwischen zu so einer Art Statussymbol geworden sind. Jeder, der ein paar Mark mehr auf dem Konto hat, leistet sich schließlich jetzt solche Leute. Dafür hatte die Polizei einen ruhigen Job. Der Imbiss nicht, die Schlange dort war immer so um die 20 Meter lang. Und auch das Bier strömte, hörte man vor allen Dingen aus ein paar lauten Kehlen. Der Stationsprecher nervte manchmal aus seiner nicht vorhandenen Kabine, vor allen Dingen, wenn man direkt vor den Lautsprechern stand. Und trotz des Sprechers kam so leider nicht soviel Stimmung auf. Nicht böse sein, aber ehrlich gesagt, ich hätte auf das Spiel auch gut verzichten können. Lustige Bemerkung am Rande: Kinder und hört, hört, Frauen bezahlten nur 10 DM Eintritt. Von Gleichberechtigung hat der Veranstalter noch nicht viel gehört. Auch Frauen sind Menschen, allerdings sind sie keine Männer, aber in der Regel auch erwachsen. Und ich habe auch noch auf keiner Veranstaltung, wo z.B. eher Frauen angesprochen werden, von Preisermäßigung für Männer gehört 😉
Fotos: Mario De Mattia
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