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Nahwärmenetz in Stedesand eingeweiht

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Redakteur
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CIS

Die Landesregierung will nachhaltige Wärmeversorgungssysteme in Schleswig-Holstein stärker fördern. „Die Energiewende ist mehr als eine Stromwende. Mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland entfällt auf Wärmeanwendungen. Der Wärmesektor ist in Deutschland für rund 40 Prozent der jährlichen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Foto: pixabay.com /  (Symbolfoto)

Ohne eine Wärmewende kann eine Energiewende also nicht gelingen“, sagte Umweltstaatssekretär Tobias Goldschmidt heute (12. Januar) bei der Einweihung des Nahwärmenetzes in Stedesand im Kreis Nordfriesland und ergänzte: „Die Wärmewende findet vor allem in den Kommunen statt. Strategisch muss es weggehen von den Einzelfeuerungsanlagen hin zu Wärmenetzen, die sich künftig aus erneuerbaren Quellen speisen müssen. Ich freue mich daher besonders, dass Stedesand hier vorrangeht und mit seinem neuen Netz künftig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Land leistet.“

Das Wärmenetz in Stedesand wurde durch eine Bürgerenergiegenossenschaft neu gebaut. Die Wärmeversorgung aus Erneuerbaren Energien kommt aus der Region und wird durch eine nahegelegene Biogasanlage bereitgestellt. Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) hat das Projekt mit 100.000 Euro unterstützt.

Stedesands Bürgermeister Stephan Koth sagte: „In der Gemeinde Stedesand gibt es bereits seit 2010 die Idee, ein Wärmenetz zu installieren. Seinerzeit scheiterten die Planungen an fehlenden Rahmenbedingungen des EEG. Als die Signale auf Förderung zunehmend positiver wurden, haben wir – begleitet durch ein Planungsbüro – uns konkret mit diesem Projekt beschäftigt. Die örtliche Gemeindevertretung brachte den Stein ins Rollen, Bürgerinnen und Bürger gründeten eine Genossenschaft und schon wurde im Dezember 2018 das letzte Haus mit regional erzeugter Wärme versorgt. Besonders nachhaltig an diesem Projekt finde ich, dass es Stück für Stück vor Ort erarbeitet und realisiert wurde. Die Akzeptanz im Dorf ist damit sichergestellt.“

Entscheidend für eine Energiewende im Wärmebereich ist eine Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und somit die zunehmende Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Aber auch eine Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden spielt eine wesentliche Rolle. „Der Wärmebedarf von Wohngebäuden, Büroimmobilien und Industriebetrieben ist enorm – und deswegen ist auch das Einsparpotenzial enorm“, sagte Goldschmidt. Als wichtige Maßnahme nannte er hierbei die energetische Gebäudesanierung. „Wenn wir Gebäude nach neuesten technischen Standards dämmen und Heizungen und Warmwasserbereitung optimieren, sinkt der Energieverbrauch beträchtlich. Zudem kann Energie gespart werden, wenn neue Häuser energieeffizient gebaut werden. Wer nach neuen Standards baut, gibt weniger Geld für Heizenergie aus und produziert weniger CO2-Emissionen“, so der Staatsekretär. Zudem sei die Kraft-Wärme-Kopplung eine gute Möglichkeit Energie einzusparen.

Um die Wärmewende im Land weiter voranzutreiben hat das Land Schleswig-Holstein bereits Ende 2014 die Energie- und Klimaschutzinitiative (EKI) ins Leben gerufen, welche für Kommunen unter anderem eine kostenlose Initialberatung anbietet. Zudem unterstützt das Land das KfW-Programm 432 „energetische Stadtsanierung“ mit einer 20-prozentigen Ko-Förderung. Im Frühjahr 2019 wird dieses Angebot um eine Förderrichtlinie zur Unterstützung investiver Maßnahmen im Bereich „nachhaltige Wärmeversorgungssysteme“ ergänzt. Förderfähig werden ergänzend zu den bestehenden Bundesfördermitteln die Investitionskosten für Wärmeerzeugungsanlagen, -speicher und -netze sein. Fördervoraussetzung wird sein, dass zumindest ein Teil der Wärme auf Basis Erneuerbarer Energien erzeugt wird. „Von diesem Paket verspreche ich mir weiteren Schwung bei der Wärmewende, aber das Wichtigste bei der Wärmewende bleibt, dass vor Ort zugepackt und mitgemacht wird – so wie hier in Stedesand“, so Goldschmidt.

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